Moudon
Moudon ist keltischen Ursprungs und war zur Römerzeit als Etappenort an der Route von Avenches zum Grossen St. Bernhard von einiger Bedeutung. Die im 12. Jh. erstm. erwähnte mittelalterliche Stadt Moudon war befestigt und besass ein Schloss. Nach 1219 geriet sie in den Machtbereich Savoyens, 1285 erhielt sie das Stadtrecht.
Nach der Eroberung der Waadt kam Moudon unter bernische Herrschaft und verlor an Bedeutung, da sich die bernischen Vögte im Schloss von Lucens niederliessen. Moudon hat sein mittelalterliches Gepräge behalten, auch wenn Stadtmauer und Schloss verschwunden sind. Im Bourg ist einzig der Broye-Turm erhalten, der unter der kurzen Herrschaft der Zähringer im 12. Jh. errichtet wurde. Réf. Kirche (St-Etienne), nach der Kathedrale von Lausanne der wichtigste got. Bau des Kantons Waadt. Die erst 1305 erstm. erwähnte Kirche wurde Ende des 13. Jh. über dem Standort eines römischen Friedhofs errichtet. Dreischiffiger Bau mit Rechteckchor, das ganze Gewölbe mit Kreuzrippen versehen, Nordkapellen aus dem 15.16. Jh.
Der Glockenturm aus dem 15. Jh. war in das Festungswerk der Stadt integriert. Im Innern zahlreiche Malereifragmente aus dem 13.-17. Jh., u.a. im Chor Standbilder der HI. Petrus und Paulus aus dem 14. Jh. und Kreuzigungsdarstellung, im sudl. Seitenschiff Szenen aus dem Leben Christi. Steinkanzel von 1695 und sehr schönes geschnitztes Chorgestühl, ein Werk von Rudolf Pottu und P. und M. Vuarser, 1499-1502. In der Unterstadt, nahe der Kirche, Zeughaus, ehem. Kornhalle von 1774-75. Auf der anderen Flussseite, Rue Mauborger Nr. 6, ehem. Hôpital de Malte, bemerkenswerter Bau von 1556. An der Rue de Grenade interessante Häusergruppe aus dem 17-18. Jh. Nr.8, sog. Maison du Chasseur, aus dem 18. Jh., Passade mit Köpfen und skulptierten Motiven verziert. Nr. 34, Maison de Cerjat, 1698 fur Loys de Villardin errichtet. Grand-Rue, Hôtel de Ville von 1835-42, unter den Arkaden römischer Votivaltar. La Grenette, ehem. Kornhalle von 1861.
Gerechtigkeitsbrunnen mit Figur aus dem 16. Jh., wahrscheinlich ein Werk von L. Perroud. Das Quartier du Bourg, der älteste Stadtteil, nimmt den ganzen Hügel über der Broye ein. An der Rue du Château Broye-Turm und Maison des Etats du Pays de Vaud (Nr. 15), kleiner spätgot. Bau, um 1500 errichtet, in dem sich nach der unzutreffenden Legende zur Savoyerzeit die Vertreter der Etats vaudois versammelt haben sollen. Die Maison d’Arnay (Nr. 34), deren Kern ins 14. Jh. zurückgeht, wurde im 16-17. Jh. neuerbaut. Grosses, 1646 datiertes Vordach. Nr.21, Gebäudekomplex des ehem. Gefängnisses aus dem 15.-16. Jh. Nr. 50, Schloss Rochefort, heute Musée du Vieux-Moudon, weiträumiger Bau über viereckigem Grundriss mit Fassadentürmchen und 1595 datiertem Südportal. Daneben Mosesbrunnen mit Figur von Laurent Perroud, 1557, und Becken von 1679. Nr. 47, das Schloss Carrouge, ein spätmittelalterlicher Bau, wurde im 18.-19. Jh. vollständig neuerbaut. An der Nordwestl. Ecke elegantes Portal mit Wappen des Bernhard Gottlieb Diesbach von 1780. Am Ende des Gartens viereckiger Wachtturm mittelalterlichen Ursprungs. Am Ausgang des Bourg interessante spätgot. Häusergruppe aus dem 15-16. Jh. Ausserhalb der Stadt Château de Billens, Herrenhaus aus dem 17-18. Jh
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